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Stimmgabeln werden in der Medizin vor allem in der Diagnostik eingesetzt, insbesondere in der Neurologie und Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Sie sind einfache, aber sehr effektive Werkzeuge zur Beurteilung von Hörvermögen und Vibrationssinn. Hier ein Überblick über die wichtigsten Anwendungen:


? 1. Hördiagnostik

Die Stimmgabelprüfung ist ein einfacher Test zur Unterscheidung zwischen Schallleitungs- und Schallempfindungsschwerhörigkeit. Die beiden wichtigsten Tests sind:

Rinne-Test

  • Vergleich der Luftleitung (Stimmgabel neben das Ohr) mit der Knochenleitung (Stimmgabel auf den Mastoid).
  • Normalbefund (positiv): Luftleitung besser als Knochenleitung.
  • Pathologischer Befund (negativ): Knochenleitung besser als Luftleitung → Hinweis auf Schallleitungsschwerhörigkeit.

Weber-Test

  • Stimmgabel wird mittig auf den Schädel (z. B. Stirn oder Scheitel) gesetzt.
  • Patient gibt an, auf welcher Seite der Ton besser gehört wird:
    • Mittig (keine Lateralisierung): Normalbefund oder beidseitige symmetrische Schwerhörigkeit.
    • Lateralisierung zur kranken Seite: Schallleitungsschwerhörigkeit.
    • Lateralisierung zur gesunden Seite: Schallempfindungsschwerhörigkeit auf der anderen Seite.

? 2. Neurologie – Prüfung des Vibrationsempfindens

  • Einsatz v. a. bei Polyneuropathien (z. B. bei Diabetes, Alkoholismus oder Vitamin-B12-Mangel).
  • Stimmgabel (meist 128 Hz) wird auf knöcherne Vorsprünge (z. B. Innenknöchel, Großzehengrundgelenk) gesetzt.
  • Beurteilung, wie lange der Patient die Vibration spürt.
  • Vergleich mit der eigenen Wahrnehmung (z. B. als Arzt) hilft bei der Beurteilung.
  • Reduzierter Vibrationsempfindung → Hinweis auf eine periphere Nervenschädigung.

? 3. Seltenere Anwendungen

  • Frakturdiagnostik: Stimmgabel kann über den Knochenvorsprung gehalten werden – bei Schmerzen mögliches Frakturzeichen.
  • Differenzierung bei Tinnitus: Mitunter zur Einschätzung, ob der Tinnitus durch Knochen- oder Luftleitung beeinflusst wird.

⚙️ Verwendete Stimmgabel-Frequenzen

  • 128 Hz: Standard in der Neurologie (Vibrationssinn).
  • 512 Hz: Häufig in der Audiologie verwendet (nahe dem Sprachfrequenzbereich, geringer Obertonanteil).
  • 256 Hz: Wird seltener verwendet, da sie stärkere Obertöne erzeugen kann.

? Medizinische Stimmgabeltests – Überblick


Test Anwendung Ablauf Befund & Bedeutung
Rinne-Test Hörprüfung – Schallleitung vs. Luftleitung Stimmgabel auf Mastoid (Knochenleitung), dann neben das Ohr (Luftleitung) Positiv (normal): Luftleitung > Knochenleitung
Negativ: Knochenleitung > Luftleitung → Schallleitungsschwerhörigkeit
Weber-Test Hörprüfung – Seitenlokalisation Stimmgabel mittig auf Stirn oder Scheitel setzen Ton mittig: normal
Ton lateralisiert zur kranken Seite: Schallleitungsschwerhörigkeit
Ton lateralisiert zur gesunden Seite: Schallempfindungsschwerhörigkeit
Vibrationstest (128 Hz) Neurologie – Vibrationsempfindung Stimmgabel auf Knochenvorsprung (z. B. Innenknöchel, Großzehe) Normale Wahrnehmung: gleich lang wie Untersucher
Verkürzte Wahrnehmung: Hinweis auf Polyneuropathie
Frakturtest (selten) Frakturverdacht Stimmgabel auf Knochen distal der verdächtigen Stelle setzen Schmerz bei Vibration: Hinweis auf Fraktur
Tinnitustest (speziell) Tinnitus-Unterscheidung Stimmgabel auf Kopfknochen vs. neben Ohr Beurteilung, ob Tinnitus sich bei Knochen-/Luftleitung verändert

? Frequenzübersicht – Welche Stimmgabel wofür?

Frequenz Verwendung Besonderheit
128 Hz Neurologie Optimale Frequenz für Vibrationsempfinden
256 Hz Früher häufiger, heute selten Zu viele Obertöne, eher ungenau
512 Hz Audiologie / HNO Beste für Hörprüfungen (wenig Obertöne)

Medizinischen Stimmgabeltests nach Fachbereich und Anwendung:


? 1. HNO / Audiologie – Hörtests

Rinne-Test

  • Vergleich zwischen Luftleitung und Knochenleitung.
  • Erkennt Schallleitungsschwerhörigkeit.

Weber-Test

  • Lokalisation des Schalls bei Knochenleitung.
  • Dient zur Seitenunterscheidung bei Hörverlust.

Schwabach-Test (selten)

  • Vergleich der Knochenleitung des Patienten mit der des Untersuchers.
  • Längere Knochenleitung beim Patienten → Schallleitungsschwerhörigkeit.
  • Kürzere → Schallempfindungsschwerhörigkeit.

Bing-Test (selten)

  • Testet den Effekt der Okklusion (z. B. durch Zudrücken des Gehörgangs).
  • Positiver Bing-Effekt (Ton wird lauter bei geschlossenem Gehörgang) = normal oder Schallempfindungsschwerhörigkeit.
  • Kein Effekt = Schallleitungsschwerhörigkeit.

? 2. Neurologie – Sensibilität / Polyneuropathie

Vibrationstest

  • Anwendung einer 128-Hz-Stimmgabel auf knöcherne Punkte (z. B. Malleolus, Tibia, Großzehengrundgelenk).
  • Prüfung des Vibrationsempfindens → vermindert bei Polyneuropathie, Myelopathie, etc.

? 3. Orthopädie / Unfallchirurgie

Frakturtest mit Stimmgabel (in der Praxis selten)

  • Stimmgabel über dem verdächtigen Knochen anwenden.
  • Schmerzreaktion → Hinweis auf Fraktur.

? 4. Tinnitustest / Differenzierung von Tinnitus

Stimmgabel-Test bei Tinnitus

  • Beurteilung, ob Patient den Ton über Luft- oder Knochenleitung wahrnimmt.
  • Dient zur Differenzierung: objektiv/subjektiv, peripher/zentral.

? HNO / Audiologie – Hördiagnostik

Testname Zweck Stimmgabel-Frequenz Bemerkung
Rinne-Test Luftleitung vs. Knochenleitung 512 Hz (Standard) Alternativ: 256 Hz; 512 Hz ist genauer
Weber-Test Lateralisierung des Hörverlustes 512 Hz (Standard) 256 Hz auch möglich, aber mehr Obertöne
Schwabach-Test Knochenleitung Patient vs. Arzt 512 Hz Vergleich mit eigener Hörwahrnehmung
Bing-Test Okklusionseffekt 512 Hz Nicht sehr gebräuchlich, historisch interessant

? Neurologie – Sensibilität / Polyneuropathie

Testname Zweck Stimmgabel-Frequenz Bemerkung
Vibrationstest Prüfung des Vibrationsempfindens 128 Hz Standard-Test in der Neurologie
Romberg-Modifikation Gleichgewichtskontrolle (indirekt) 128 Hz Optional kombiniert mit Vibrationstest

? Orthopädie / Traumatologie

Testname Zweck Stimmgabel-Frequenz Bemerkung
Frakturtest Frakturindikation durch Vibration 128 Hz oder 256 Hz Schmerz bei Vibration über Bruchstelle

? Sonderanwendungen / Tinnitus / Differenzierung

Testname Zweck Stimmgabel-Frequenz Bemerkung
Tinnitustest (Luft vs. Knochen) Subjektive Einordnung des Tinnitus 512 Hz Erkennt, ob Knochen- oder Luftleitung betroffen ist

?️ Zusätzliche Hinweise zur Frequenzwahl

Frequenz Verwendung Begründung
128 Hz Neurologie, Frakturdiagnostik Lange Ausklingzeit, optimal für Vibration
256 Hz Alternativ für HNO & Neuro Mehr Obertöne – eingeschränkt geeignet
512 Hz Standard für HNO / Hörtests Klarer Ton, nah an Sprachfrequenz

? Verwendung von Stimmgabeln C1–C4 (1024 Hz – 4096 Hz)

Die Stimmgabeln mit sehr hohen Frequenzen – also C1 bis C4 (1024 Hz bis 4096 Hz) – haben spezielle, aber weniger häufige Anwendungen. Sie kommen nicht in der klassischen neurologischen oder audiologischen Routine-Diagnostik vor, sondern eher in feineren, spezialisierten Tests, v. a. im Bereich der HNO, der Feinabstimmung von Hörtests oder der Forschung.

Frequenz Bezeichnung Einsatzgebiet Wozu verwendet?
1024 Hz C1 Hörprüfung – hohe Töne Prüfung feiner Hochton-Schwerhörigkeit
2048 Hz C2 HNO / Audiometrie Frühzeichen bei Lärmschäden oder Altersschwerhörigkeit
3072 Hz C3 Forschung / spezielle Audiometrie Wird selten klinisch verwendet
4096 Hz C4 Hochfrequente Hörprüfung / Tinnitusdiagnostik Frühstadien von Innenohrschäden, z. B. durch Ototoxine, Lärm, Presbyakusis

? Warum so hohe Frequenzen?

  • Diese hohen Frequenzen liegen nahe dem oberen Sprachfrequenzbereich (Sprache: ca. 250–4000 Hz).
  • Frühe Veränderungen im Hochtonbereich treten oft vor anderen Hörverlusten auf.
  • Sie helfen beim Erkennen von:
    • Hochton-Tinnitus
    • Lärmbedingtem Hörverlust
    • Beginnender Presbyakusis (Altersschwerhörigkeit)
    • Frühschäden durch Medikamente (z. B. Gentamicin)

Eine Stimmgabel ist ein Präzisionsinstrument in der medizinischen Diagnostik. Aus diesem Grund sollten die Stimmgabeln aus hochwertigen Materialien gefertigt sein, so wie in unserem Sortiment. Die Stimmgabeln von KaWe sind aus hochwertigem Stahl gefertigt und garantieren die besten Ergebnisse.

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